Authentisch weiblich in sozialen Netzwerken

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Vorweg für alle, die ein Patentrezept haben wollen, wie authentische Weiblichkeit in sozialen Netzwerken funktioniert: die habe ich nicht. Aber ich habe drei Fragen vorbereitet, die Euch dabei unterstützen, authentisch als Frau in sozialen Netzwerken aufzutreten:

  1. Was ist für mich weiblich?
  2. Fühle ich mich damit wohl?
  3. Würde ich das im realen Sozialkontakt auch preisgeben?

Wenn Ihr die erste Frage ganz allgemein – und auf spielerische Art und Weise immer wieder von Neuem 🙂 – und die Fragen 2 und 3 bei jedem Posting auf Social Media anlassbezogen durchdenkt, steht einem authentischen, weiblichen Auftritt nichts mehr im Wege.

 

Weiblichkeit – was ist das für mich?

Weiblichkeit zu beschreiben heißt immer, Euch bewusst zu machen, was für Euch selbst „weiblich“ bedeutet und wie Ihr Eure Weiblichkeit gerne lebt und leben wollt. Dazu habe ich in vorangehenden Beiträgen schon erste Möglichkeiten vorgestellt, Euch mit dieser Thematik auseinanderzusetzen bzw. diese Frage Schritt für Schritt zu beantworten. Lest doch einfach ein bisschen quer und folgt mir auch gerne hier und auf Social Media (Instagram & Facebook). Ich freue mich über jede*n Einzelne*n, die/der sich auch gerne mit dem Thema Weiblichkeit beschäftigt.

 

 Authentizität – fühle ich mich damit wohl?

Dem Thema Authentizität habe ich die Frage gewidmet: fühle ich mich damit wohl?

Der Weg zu authentischem Auftreten – wie könnte es anders sein 😉 – ist Selbst.Bewusst.Sein. Wenn ich mich selbst kenne, mir meiner selbst bewusst bin, weiß was ich gut finde und was weniger gut, was mir zu Gesicht steht und was nicht, kann ich authentisch agieren. Authentisch sein bedeutet dabei nicht notwendigerweise, all seine Facetten auch zeigen zu müssen. Nicht alle Launen und Stimmungen, Gelüste und Phantasien müssen ad hoc ausgelebt werden, um authentisch zu sein. Ein solches Verhalten wird wohl eher als affektinkontinent wahrgenommen. Authentizität darf situationsangepasst bzw. kontextbezogen sein. In meinem Interview mit Frau Prof. Kirchheiner vergangene Woche beschreibt sie, dass sie nicht in allen Situationen gleich auftrete und sich dennoch in allen Rollen authentisch fühle und verhalte. Weiblichkeit und Sinnlichkeit – in der sie sich wohl und verankert fühlt – sei in ihrer Rolle als Wissenschaftlerin anders ausgeprägt als in ihrer Rolle als Klinische Psychologin. Diese Wandlungsfähigkeit und Vielseitigkeit stellt auch eine Facette von Weiblichkeit dar.

 

Der Schleier

Was sich anhört wie der Titel einer schlechten Horrorserie, ist eine Beschreibung, die häufig auftaucht, wenn mir von Situationen berichtet wird, in denen sich meine Gesprächspartner*innen – im Nachhinein betrachtet – nicht sich selbst entsprechend verhalten haben. Ruft Euch doch selbst mal eine Situation in Erinnerung, in der Ihr Euch nicht authentisch verhalten habt. Habt Ihr vielleicht etwas gekauft, nur weil es Euch die/der Verkäufer*in eingeredet hat? Oder habt Ihr vorgegeben, Euch für etwas zu begeistern, damit Ihr Eurem Gegenüber nicht vor den Kopf stößt, indem ihr sagt, dass Euch das absolut nicht interessiert? Wurdet Ihr vielleicht ungerecht behandelt, habt das aber einfach hingenommen, obwohl Ihr Euch gerne für Euch selbst eingesetzt hättet? Welche Situation Euch auch immer in den Sinn kommt: Wie habt ihr Euch da gefühlt? Was hat sich in Eurem Körper abgespielt? In Eurem Kopf? Wenn wir lernen, das Auftauchen dieses schleierartigen Zustands, dieses Neben-sich-Stehens zu bemerken und richtig einzuordnen, haben wir ein gutes „Warnsignal“, dass wir gerade etwas machen, sagen oder zulassen, was nicht zu uns passt. Also verteufelt künftig kein nicht-authentisches Verhalten Eurerseits, sondern versucht, es dankbar anzunehmen als Chance, etwas für die Zukunft gelernt und Euch selber ein bisschen besser kennen gelernt zu haben.

 

Kurz zusammengefasst habe ich aus meiner Beschäftigung mit dem Thema Authentizität folgendes zusammengestellt:

Authentisch sein heißt, situationsangepasst bzw. kontextbezogen voll und ganz ich selbst zu sein.

 

Soziale Netzwerke und Co – Würde ich das realen Sozialkontakt auch preisgeben?

Vor knapp drei Wochen habe ich folgende Aussage gelesen: „Dein Account, deine Bühne“. Was sich ermutigend anhört, beinhaltet einen Hinweis: bei unserem sozialen Auftritt stehen wir nämlich tatsächlich wie auf einer Bühne. Wir sind im Licht, jede*r kann uns sehen, wir jedoch sehen nur Ausschnitte unseres Publikums. Wir sollten uns daher wohlfühlen mit dem, was wir präsentieren und auch nicht mehr preisgeben als wir wollen, nur weil wir es können oder – für eine bessere Reichweite – sollen oder müssen. Social Media heißt und ist nicht Friends Media. Es spiegelt eine spezielle Art sozialer Kontakte wider. Das Tückische ist, dass Beiträge durchaus schnell und einfach erstellt sind und wir nicht immer daran denken, wen wir damit möglicherweise erreichen. Im „echten Leben“ sehen wir, wer unser Gegenüber ist. Auf Social Media Plattformen ist das nur bedingt der Fall. Deswegen ist es wichtig, viel sorgfältig mit unseren Fotos und Inhalten umgehen. Schließlich laden wir auch nicht jeden x-beliebigen, den wir zufällig im Baumarkt sehen, auf einen Kaffee oder gar einen Blick in unser Badezimmer ein, während wir uns genüsslich ein Vollbad gönnen.

Professionelle Accounts dürfen dabei – nicht sollen oder müssen – genau das bleiben: professionell. Klar, die Person dahinter sollte sich zeigen, insbesondere wenn eine Dienstleistung angeboten wird, in der es um ein gemeinsames Arbeiten geht, wie es z.B. im Coaching der Fall ist. Das heißt aber nicht, dass jede*r Professionist*in auch das eigene Privatleben zur Schau stellen oder jeden privaten Gedanken und jede Einstellung teilen muss.

Inwieweit soziale Netzwerke echtes Leben darstellen, sei dahingestellt. Dennoch macht es sicher Sinn, sich selbst mit dem Thema zu befassen und für sich eine stimmige Lösung zu finden, sich authentisch in sozialen Netzwerken zu präsentieren.

 

Nächste Woche komme ich gewissermaßen wieder back-to-the-roots und schreibe über den Kontakt zum eigenen Körper. Tauchen bei dieser Ankündigung bereits Fragen auf? Dann immer nur her damit, ich freue mich über Eure Kontaktaufnahme!

 

Alles Liebe,

Eure

Esther

 

 

Photo by Laura Chouette on Unsplash

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