„Bist du jetzt etwa eine Feministin?“

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Da ich immer wieder nach meiner feministischen Haltung gefragt werde, heute ein paar Zeilen dazu.

Wenn eine Feministin zu sein bedeutet, dass…

  • ich mich als Frau* mit meiner Weiblichkeit und meinem Frau-Sein beschäftige,
  • ich mich mit meinen Rollen auseinandersetze,
  • ich darüber reflektiere, welche Stereotypen ich selbst habe, welche davon ich gerne erfülle und welche nicht,
  • ich darüber nachdenke, welche Erwartungen an mich aufgrund meines Frau-Seins gestellt werden, welche sich mit meinen Bedürfnissen und Wünschen überschneiden und welche ich dankend ablehne,
  • ich die Beschäftigung mit dem Thema Weiblichkeit dazu nutze, mit mir selbst im Reinen zu sein, meine vielfältigen Facetten zu kennen, zu leben und mein Wohlbefinden dadurch zu steigern und
  • ich durch diese Auseinandersetzung meine Beziehungen, meine Sexualität, mein berufliches Tun, mein Auftreten, mein Sein erfüllend gestalte,…

…dann kann ich jeder Frau* nur raten, eine Feministin zu sein. Denn das sind die Themen, mit denen ich mich als Frau und als Psychologin beschäftige und in Bezug auf welche ich Frauen unterstütze.

 

Allerdings bezeichne ich mich selbst nicht als Feministin. Ich gehe einfach darin auf, mich mit Weiblichkeit in all ihrer Vielfalt zu beschäftigen, ich bin unstillbar neugierig darauf, was meine Gesprächspartner*innen über dieses Thema denken, wie sie es definieren und leben, welche Herausforderungen und Chancen Weiblichkeit im Alltag bietet. Ich lese gerne Bücher und besuche Fortbildungen, die sich um Weiblichkeit, Wirkung und Wohlbefinden drehen und entwickle mich selbst gerne durch diese Art der Auseinandersetzung mit dem Frau-Sein und mit Weiblichkeit weiter.

 

Bist du jetzt etwa so eine … ?

Wie auch immer diese Frage weitergeht – Feministin, überengagierte Karrierefrau, besorgte Helikoptermama, braves Hausweibchen -: sie sagt viel mehr über die Ansichten, stereotypen Sichtweisen und das Weltbild des Gegenübers aus als über uns selbst. In solchen Situationen ist es hilfreich, zuerst nachzufragen, was das Gegenüber genau mit dieser Aussage meint. Damit ist die*der Gesprächspartner*in zuerst gefordert, sich näher zu erklären und klarer auszudrücken und wir holen ein möglicherweise emotional besetztes Gespräch auf eine sachliche Ebene.

 

Wie auch immer Frauen* bezeichnet werden, die sich mit ihrem Frau-Sein und dem Thema Weiblichkeit auseinandersetzen: ich wünsche allen, die es machen, dass es eine aufregende, interessante, überraschende und erfüllende Auseinandersetzung ist, die den Alltag bereichert und schlussendlich zu mehr Wohlbefinden und L(i)ebenslust führt 🙂

 

Alles Liebe,

Eure

Esther

 

PPhoto by Omid Armin on Unsplash

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