Erfolgsfaktor Weiblichkeit

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„Erfolgsfaktor Weiblichkeit“ – stellt Ihr Euch, wenn Ihr diesen Slogan lest oder hört, auch die ein oder andere der folgenden Fragen? (Ich habe diese übrigens im Zuge meiner Fragerunde vor dem Homepage-Start gesammelt).

  • Heißt „Erfolgsfaktor Weiblichkeit“, dass Weiblichkeit allein schon ein Erfolgsfaktor ist? Bedeutet das nur beruflichen oder auch privaten Erfolg?
  • Inwieweit kann Weiblichkeit ein Erfolgsfaktor im beruflichen Kontext sein? Ist Weiblichkeit nicht oft ein Nachteil im Job, z.B. durch eine (mögliche) Mutterschaft als Karrierebremse, Vorurteile in Bezug auf Qualifikation und Gründe für das Erklimmen der Karriereleiter, ungleiche Bezahlung usw.?
  • Achten nicht viele Frau gerade im Job darauf, nicht auf Ihre Weiblichkeit reduziert zu werden, um bestimmten Vorurteilen nicht zu begegnen, nach Leistung bewertet zu werden und neben Männern bestehen zu können?
  • Heißt das, Weiblichkeit ist in bestimmten Bereichen besser als Männlichkeit?

 

Wie Ihr anhand der Fragen erkennen könnt, führt der Begriff „Erfolgsfaktor“ dazu, dass Weiblichkeit gleich in diesem Zusammenhang eher in einen beruflichen Kontext gestellt wird. Ich habe diesen Begriff tatsächlich bewusst gewählt, um meine „Fokus-Frauen“ anzusprechen:

  • Frauen, die im Berufsleben stehen,
  • die ihre berufliche Tätigkeit gerade „pausieren“ oder umdefinierten, weil sie vor oder mitten in der Herausforderung „Mama“ stehen,
  • die eine Führungsposition anstreben, in Aussicht oder auch bereits inne haben,
  • die Beruf und Familie unter einen Hut bringen möchten, und dabei den Wunsch verspüren, alle Rollen und Lebensbereiche mit „mehr Weiblichkeit“ zu (er)leben.

 

Es passiert im Übrigen oft ganz von alleine, dass gerade zwei spezielle Lebensereignisse dazu führen, dass Frauen sich Gedanken über ihre Weiblichkeit machen: zum einen ist das die Geburt eines Kindes und das damit verbundene Beginn einer neuen Rolle, der Mutter- und Elternschaft. Zum anderen führt auch das Antreten einer Führungsposition oft dazu, sich entsprechende Gedanken zu machen – wobei der Fokus auf die eigene Weiblichkeit hierbei nicht ganz so augenscheinlich, aber dennoch klar vorhanden ist. Mit diesen Punkten werde ich mich im Laufe des kommenden Jahres noch näher befassen.

 

Nun aber zurück zu den eingangs gestellten Fragen bzw. den mit diesen verbunden Ideen zum Erfolgsfaktor Weiblichkeit:

Frau sein und Weiblichkeit
Wer meinen Blog bereits verfolgt hat, weiß: Frau sein ist nicht gleich Weiblichkeit. Frau sein ist biologisch bestimmt, Weiblichkeit vielmehr eine Einstellung und Haltung. Die Gleichsetzung dieser beiden Begriffe führt vor allem in Zusammenhang mit der beruflichen Karriere dazu, dass Weiblichkeit einen negativen Beigeschmack bekommt. Denn eine Frau zu sein kann – wie in der entsprechenden Frage bereits hervorgeht – bedeuten, einige Zeit lang im Berufsleben auszufallen, wenn man sich als Paar (oder heutzutage auch alleine) für Kinder entscheidet. Das wirkt sich auf Karrierechancen und Pension aus, oft auch auf den Selbstwert und das Selbstbewusstsein in Bezug auf die eigenen beruflichen Qualifikationen. Frauen bekommen vergleichsweise weniger für Ihre Arbeit. Sie sind (noch) seltener in Führungspositionen vertreten. Die Liste könnte ich fortführen – möchte ich aber nicht. Denn das ist nicht mein Thema. „Erfolgsfaktor Weiblichkeit“ bedeutet nicht, die offensichtlichen Nachteile von Frauen im Berufsleben zu negieren, aber es bedeutet ganz klar, einen anderen Fokus einzunehmen. Nämlich den, seine Weiblichkeit als Stärke zu erkennen und zu nutzen, sie als Anker zu definieren und damit verbundene Qualitäten in allen – beruflichen und privaten – Rollen und Bereichen einzusetzen und auszuleben. Selbstbewusst, eigenverantwortlich, mit Freude, Lust und Humor.

 

Stellt Euch nur vor, Ihr habt mit der Definition Eurer Weiblichkeit einen Anker gefunden, der Euch ein gewisses Maß an Stabilität und Sicherheit bietet, und gleichzeitig so vielseitig und facettenreich ist, dass er wirklich zu jeder Eurer beruflichen und privaten Rollen und Aufgaben passt! Ist das allein nicht schon Grund genug, um Weiblichkeit als Erfolgsfaktor zu betiteln?!

 

Weiblichkeit im Berufsleben
Wenn von Weiblichkeit in Zusammenhang mit dem Berufsleben gesprochen wird, wird in erster Linie oft an stereotypes weibliches Äußeres gedacht: Frau im Businesskostüm mit weißer Bluse, manikürten Nägeln und High Heels. Doch Weiblichkeit zeigt sich – auch im Business – nicht nur im Erscheinungsbild. Sie zeigt sich ebenso auf der Ebene des Handelns und Ausdrucks und auf der Ebene des Denkens und des Seins. Lies dazu gerne meinen Beitrag „Weiblichkeit ist …“ durch, um einen besseren Einblick zu bekommen.

Was nicht bedeutet, dass Äußerlichkeiten keine Rolle spielen, im Gegenteil. Vor allem in Bezug auf den ersten Eindruck werden wir anhand augenscheinlicher Merkmale in Schubladen gesteckt – eine Strategie zur Reduktion von Komplexität. Daher sollte auch das Äußere immer stimmig sein, sowohl situations- als auch persönlichkeitsbezogen. Ich werde dazu ein Interview mit der Stilexpertin Elisabeth Motsch führen und dieses Thema auch anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse zum ersten Eindruck noch näher behandeln.

 

Die berufliche Zukunft ist weiblich(er)
Der Arbeitsmarkt verändert sich, sodass Unternehmen überlegen müssen, wie sie Fachkräfte gewinnen und halten können – Männer UND Frauen. Gut ausgebildete Frauen und solche in führenden Positionen werden gefragter werden. Was auch bedeutet, dass es an der Zeit ist, Arbeitsmodelle zu entwickeln, die insbesondere Frauen in die Hände spielen.

21th century – und 4K-Skills eröffnen die Wichtigkeit von Kompetenzen, die vielfach als „weiblich“ angesehen werden.

Vielfalt wird im Berufsleben mehr Raum bekommen.

Wenn wir all diese Umwälzungen nutzen, um Weiblichkeit im Berufsleben ihren Raum zu geben und selbst sehen (und auch andere sehen lassen), dass Frauen nicht „bessere Männer“, sondern einfach weibliche Frauen sein dürfen und sollen, um erfolgreich(er) zu sein, steht uns allen eine beruflich erfüllende Zukunft bevor.

 

Männer vs. Frauen
Was das Vergleich von Männern und Frauen bzw. Weiblichkeit und Männlichkeit generell betrifft, habe ich einen klaren Standpunkt: für mich soll – bei aller Liebe zur Weiblichkeit – in keinem Fall eine Abwertung von Männern oder Männlichkeit sattfinden. Mir geht es um das Herausarbeiten, Kennenlernen, Liebenlernen, Nutzen, Genießen der Weiblichkeit, und basta.
Da Fragen zu den Unterschieden zwischen Männern und Frauen im Berufsleben allerdings immer wieder auftauchen, werde ich auch diesem Thema künftig (einen) eigene(n) Artikel widmen.

 

Weiblichkeit ist ein Anker, den wir beruflich und privat nutzen können. Sie bildet den Wesenskern, um den sich unsere Rollen drehen, verleiht Stabilität und Flexibilität gleichermaßen. Die Auseinandersetzung mit ihr macht Freude, verleiht Stärke und macht Lust auf mehr. Weiblichkeit macht selbstbewusst, schön, kraftvoll, ausgeglichen – und uns, wenn wir sie nutzen, erfüllt und erfolgreich.

 

Ihr seht, nicht nur Weiblichkeit, auch der „Erfolgsfaktor Weiblichkeit“ hat viele Facetten und ich freue mich schon sehr, diese künftig mit Euch zu ergründen!

Alles Liebe,

Eure

Esther

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