Gewohnheiten auf der Spur

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Bis zu 50% unserer täglichen Handlungen können als Gewohnheiten bezeichnet werden. Wir machen etwas beinahe automatisch, ohne Energie damit zu verbrauchen, über Nutzen, Sinnhaftigkeit, Gültigkeit und Herkunft dieser Handlungsweisen nachzudenken. Doch was wir tun, macht uns aus, gestaltet und präsentiert einen erheblichen Teil unseres Wesens. Daher lohnt es sich, von Zeit zu Zeit genauer hinzusehen, vor allem dann, wenn wir Unzufriedenheit, Erschöpfung, Frust verspüren.

 

Zuerst gilt es, Euch im Alltag genauer auf die Finger und die Gedanken zu schauen und wahrzunehmen, wie Euer Tagesablauf aktuell aussieht. Wann steht Ihr auf? Was macht Ihr als erstes, was als zweites? Was passiert am Morgen, zu Mittag, am Nachmittag und am Abend? Welche Gedanken denkt Ihr beim Blick in den Spiegel, beim Meeting mit der*dem Vorgesetzten, der Diskussion mit der*dem Partner*in? Je genauer Ihr Euer Tun und Denken, am besten über einen Zeitraum von bis zu vier Wochen, unter die Lupe nehmt und versucht, Euch ein wenig „von Außen“ zu betrachten, desto mehr Gewohnheiten werden Euch auffallen. Fragt auch bei dem*der Partner*in, Freund*innen und Kolleg*innen nach, was sie als Euer typisches Verhalten beschreiben.

Ganz sicher trefft Ihr dabei auch auf Gewohnheiten, die Euch stören.

Gewohnheiten reflektieren

Stellt Euch folgende Frage, wenn Ihr Eure „schlechten“ Gewohnheiten betrachtet:

  • Warum genau stören sie mich?
  • Wer hat mir (noch) gesagt, dass diese Gewohnheiten stören/nicht passend/erfolgsversprechend/angebracht sind/etc. …
  • Welchem Wunschverhalten oder welchem Zukunftsbild stehen diese Gewohnheiten im Wege? Was ist mir wichtiger, das Beibehalten der Gewohnheit oder das Erreichen meines Zukunftsbildes?
  • An wen erinnere ich mich, wenn ich mich so verhalte?
  • Was wäre ohne diese Gewohnheiten anders?
  • Was wäre der Preis und was der Gewinn
    • fürs Verändern der Gewohnheiten
    • fürs Beenden der Gewohnheiten
    • fürs Beibehalten der Gewohnheiten
    • das Annehmen der Gewohnheiten
  • Wenn ich diese Gewohnheit(en) ein Jahr lang beibehalte, welche Konsequenzen hat das und wie sieht mein Leben/ Alltag dann in einem Jahr aus?
  • Wenn ich diese Gewohnheiten ab heute ändere, welche Auswirkungen hat das und wie sieht mein Leben/Alltag dann in einem Jahr aus?

In meinem Artikel „love it, change it or leave it“ habe ich diese „großen Drei“ in Bezug auf das Annehmen oder Verändern von Situationen und Gegebenheiten vorgestellt.

Wenn Ihr zu dem Schluss kommt, dass Ihr etwas ändern wollt, muss klar sein, dass es mit Wollen allein nicht getan ist. Es geht darum, auch zu MACHEN! Wie der Ansatz über die Gewohnheiten zum Gelingen von Veränderung führen kann, damit befasse ich mich kommende Woche.

Egal welche Gewohnheiten wir haben: es lohnt sich, diese ab und an zu reflektieren und sie gegebenenfalls so anzupassen, dass wir unser Bild einer erfüllten, ausgeglichenen, kraftvollen Frau, oder was auch immer Eure Vorstellung ist, verkörpern. Ein solches Reflektieren und entsprechendes Handeln macht uns flexibel. Flexibilität ist unabdingbar, um sich an sich ändernde Bedingungen anzupassen.

 

 

Weiblichkeit als flexibler Wesensanker

Um flexibel zu bleiben, ist es wichtig, sich nicht in bestimmten, starren Rollen zu definieren, sondern einen facettenreichen Wesenskern zu entdecken und zu gestalten, der sich mithilfe von Eigenschaften beschreiben lässt. Genau darum geht es bei der Idee von Weiblichkeit als Wesensanker. Wenn wir uns als Mutter definieren, können wir diese Rolle kaum in unseren beruflichen Alltag mitnehmen. Stattdessen können wir bestimmte Eigenschaften herausarbeiten, die diese Mutterrolle für uns beschreibt. Angenommen, für uns bedeutet Mutterschaft aufmerksam und fürsorglich zu sein, dann können wir diese Eigenschaften sowohl in unserer Mutterrolle als auch in der Rolle als Marketingexpert*in, Trainer*in, Bio-Landwirt*in, etc. ausleben. Dieses Konzept verwende ich für den „Wesensanker Weiblichkeit“ und schaffe damit eine flexible, facettenreiche Basis, die als Dreh- und Angelpunkt in der Rollenvielfalt verwendet werden kann.

 

Was wir tun und denken, macht uns aus und gestaltet unser Wesen. Gewohnheiten bestimmen bis zu 50% dieses Denkens und Tuns. Sie stellen Beweise für unsere Überzeugungen, Glaubenssätze und Denkmuster dar – und diese wiederum bestimmen unsere Gewohnheiten. Bewusstes Hinsehen, Reflektieren und Anpassen, sofern gewünscht, lohnt sich. Es kann sinnvoll und ratsam sein, das Bearbeiten von Gewohnheiten, Glaubenssätzen und Denkmustern zusammen einem*einer Expert*in anzugehen, dazu folgt ein kleiner Exkurs kommende Woche. Geht auf jeden Fall liebevoll und geduldig mit Euch um: Gewohnheiten und Glaubensätze entstehen nicht von einer Minute auf die andere und sind auch ebenso wenig von einer Minute auf die andere aufgedeckt, zugeordnet und verändert.

 

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Beobachten und stehe Euch gerne bei Rückfragen, Anregungen und Wünschen zur Seite.

 

Alles Liebe,

Eure

Esther

 

Photo by Prophsee Journals on Unsplash

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