Weiblichkeit als Anker

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Im Laufe meines beruflichen und persönlichen Werdegangs sind mir folgende Fragestellungen immer wieder – in unterschiedlichsten Formen – untergekommen:

  • Wer bin ich eigentlich?
  • Was macht mich aus?
  • Will ich so sein, wie ich bin?
  • Bin ich so, wie ich mich sehe oder wie andere mich sehen?
  • Passt das überhaupt zusammen, dass ich mich in der einen Situation wie eine Heldin und in der anderen wie eine Versagerin fühle?
  • Wie kann das sein, dass ich im Job die Führungskraft mit klaren Zielvorgaben bin und zuhause oftmals am Verzweifeln, weil die Kids bei meinen „Zielvorgaben“ nicht mitmachen möchten?
  • War das jetzt schon alles? Kann ich mehr oder will ich das überhaupt?
  • Ich habe so viele Rollen über – bin ich da jetzt eine, viele oder alle?

Viele dieser Fragen stellen Versuche dar, das eigene Wesen/ unser Ich/ das, was uns ausmacht/ unsere Identität / unser Selbst – wie auch immer Du es nennen möchtest – zu definieren. Es geht um die Definition eines Ich, das uns Stabilität und Sicherheit verleiht.

Dabei stoßen wir regelmäßig an unsere Grenzen, denn wir erleben uns nicht in allen Situationen und Rollen gleich. Aktuell gehen Entwicklungspsycholog*innen vermehrt davon aus, dass das Ich gar keine stabile Größe, sondern vielmehr ständig im Wandel ist. Wir verändern uns ein Leben lang. Insbesondere durch einprägsame Geschehnisse. Aber auch durch kleinere Erlebnisse im Alltag, aktiv gesuchte Weiterentwicklung, zufällige Erlebnisse und Begegnungen, usw.

Genau hier setzt fem.me an: denn Weiblichkeit ist vielseitig und rollenübergreifend. Sie schafft den Spagat zwischen dem Wunsch nach Stabilität und der Tatsache, dass wir uns ständig verändern.  Das Wissen um Letztgenanntes können wir heranziehen, um uns künftig weniger Kopfzerbrechen um die oben genannten Problemstellungen zu machen. Sofern wir mit der Information über ein sich ständig in Bewegung befindliches Ich immer noch auf die Suche nach Antworten auf diese Fragen gegen wollen, stellt Weiblichkeit dafür eine optimale Basis dar.

Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, dass wir den Druck rund um Selbstfindung und Authentizität erheblich reduzieren können, wenn wir statt Selbstfindung viel eher von SelbstERfindung sprechen (oder müsste ich dann in unserem Fall SelbstSIEfindung sagen?! *pleasedon’ttakethistooseriously*) – was sich ja auch mit der aktuellen Ansicht der Psychologie über ein „(situations- und umgebungs-)elastisches Ich“ deckt.

 

Wissenschaftler haben sich auf die Such nach Faktoren gemacht, durch welche die Persönlichkeit eines Menschen aus heutiger Sicht recht gut beschrieben werden können und die im besten Fall sogar Prognosen für künftiges Verhalten liefern sollen. Das wohl bekannteste ist das Modell der Big Five, bestehend aus den Dimensionen Extraversion, Neurotizismus, Offenheit, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit. Studien legen nahe, dass die Ausprägungen auf der jeweiligen Dimension zu rund 50% erblich und somit stabil ist. Die restlichen 50% sind demzufolge offen für Einflüsse aus der Umwelt. Unser Charakter ist also wandelbar, auch wenn ein gewisses Temperament als Grundlage vorhanden ist und uns auch unterschiedlich auf Einflüsse von Außen reagieren lässt. Das Hexaco-Modell erweitert die Big Five um einen weiteren Faktor „Ehrlichkeit-Bescheidenheit“.  Durch das Hinzufügen sollen noch treffendere Prognosen u.a. für Berufserfolg, Machtstreben, Risikobereitschaft  gemacht werden können.   

 

Wenn wir statt (der Illusion) eines stabilen Ichs Weiblichkeit als Wesensanker wählen, (er)finden wir eine Selbstdefinition, die facettenreich und stimmig zugleich ist. Wir haben mit unserer Weiblichkeit etwas für uns definiert, das uns zusammenhält und uns gleichzeitig Raum lässt, uns zu entfalten.

Zusätzlich passiert noch etwas anderes, wenn wir Weiblichkeit etwas mehr in den Mittelpunkt stellen: die Dinge, die wir mit Weiblichkeit verbinden, tauchen in unseren Gedanken und Emotionen auf. Dazu gehören zumeist Adjektive wie warmherzig, fürsorglich, sinnlich, frei – und diese beeinflussen uns auf der Suche nach dem Wesenskern, lassen uns zu uns selbst und unser Bild über uns weicher, wärmer, fürsorglicher werden.

 

Weiblichkeit ist außerdem ein Erfolgsfaktor. Mehr dazu in meinem Beitrag kommende Woche.

 

Und: Weiblichkeit macht auch einfach Spaß! Denn Weiblichkeit ist…ja was denn eigentlich? Diesem Thema widme ich in meinem Blog laufend, also bleibt gerne dran, wenn auch Ihr Euch damit auseinandersetzen wollt. Schaut dazu auch gerne meinen Beitrag „Weiblichkeit ist…“ an.

 

Alles Liebe,

Eure

Esther

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