Wie komme ich zu „meiner Weiblichkeit“ – sinnliche Suche

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Auf der Suche nach der eigenen Definition von Weiblichkeit geht es zuerst darum, alle Sinne offen zu halten.

Bewusstes Wahrnehmen

Schärft über mehrere Wochen Eure Wahrnehmung für Weibliches und ruft Euch regelmäßig in Erinnerung, Euren Alltag mit eben diesem Fokus auf Weiblichkeit zu erleben. Nachfolgend ein Auszug aus den Fragen, mit denen ich gerne arbeite:

 

– Wann und wobei kommt Euch Weiblichkeit in den Sinn (und in welchen)?

– In welchen Situationen nehmt Ihr Weiblichkeit wahr?

– In welchen Situationen nehmt Ihr Eure Weiblichkeit wahr?

– Welche Umgebungsreize/ welche Orte/ welche Gegenstände versprühen für Euch Weiblichkeit?

– Bei welchen Begegnungen und in Gegenwart welcher Personen fühlt Ihr Weiblichkeit/ fühlt Ihr Euch weiblich?

– Bei welchen Aktivitäten?

– Welche Details am Erscheinungsbild einer Person/ an Einrichtungsgegenständen/ an Bewegungsabläufen wirken auf Euch weiblich?

 

Wichtig dabei ist: seid offen. Es kann durchaus sein, dass Ihr beim Anblick Eures oben-ohne-mit-Bierbäuchlein-in-Badeshorts-und-FlipFlops-rasenmähenden Nachbarn auf einmal an Weiblichkeit denken müsst – weil er einen im Vergleich zum sonstigen Erscheinungsbild (im wahrsten Sinne des Wortes) unglaublich femininen Hüftschwung hat. Und achtet auch auf Kleinigkeiten. Ich beispielsweise habe eine Freundin, die eine wahnsinnig weibliche Art hat, ihr Glas in die Hand zu nehmen. Es ist eine fließende Bewegung, die zart, tanzend und sogar ein wenig verführerisch wirkt. Mindestens so verführerisch wie weiblich ist für mich dunkle Schokolade mit Sauerkirsch-Chili-Füllung. Dieses samtige Gefühl auf Zunge und Gaumen, die aufregende Kombination aus süß und scharf, … für mich Sinnlichkeit (und Weiblichkeit) auf allen Ebenen. Ebenso der Duft von reifen Erdbeeren.

 

Eindrücke festhalten

Am besten schafft Ihr Euch ein kleines Weiblichkeits-Notiz-Büchlein an, in dem Ihr eure Eindrücke sammeln könnt.

  • Gibt es Begriffe, Dinge oder Personen, die immer wieder auftauchen?
  • Oder besonders detailreiche Beschreibungen eines bestimmten Erlebnisses oder Eindrucks?
  • Gibt es Überschneidungen und Gemeinsamkeiten zwischen zwei oder mehr voneinander unabhängigen Beobachtungen?
  • Könnt Ihr feststellen, ob Ihr auf gewisse Reizkanäle besonders reagiert (optische, beispielsweise wallende Kleider; haptische, wie z.B. weiche Hände oder akustische, wie das Wahrnehmen einer ruhigen, sanften Stimme)?
  • Beschreibt Ihr eher das Wahrnehmen anderer Personen (z.B. „ihre tollen Locken wirken so elegant feminin“) oder Sinneseindrücke, die direkt mit Euch in Verbindung stehen (z.B.: „Der seidene Morgenmantel, wie er sich auf der Haut anfühlt“)?

 

Lasst alle Eindrücke auf Euch wirken. Es gibt kein richtig oder falsch. Lernt Euch und Eure Auffassung und Wahrnehmung von Weiblichkeit im Alltag einfach ein wenig kennen und schärft Eure Sinne dafür.

Wie auch bei der Bildersuche gilt: eine solche Übungsanleitung ist nur ein Einstieg. Richtig los geht es mit der Aufarbeitung der Notizen, die Ihr Euch in dem Zeitraum gemacht habt. Aber das ist leider im Rahmen eines Blog-Artikels nicht möglich.

 

Alltagsfokus Weiblichkeit

Je öfter Ihr nun den Fokus „Weiblichkeit“ setzt, desto selbstverständlicher und leichter wird Euch diese Art der Alltagswahrnehmung mit der Zeit fallen. Es ist ein bisschen so wie mit einem neuen Lieblingskleidungsstück. Kaum hat man ein solches erstanden, sieht man es an jeder Ecke. Ähnliches Beispiel: Schwangere. Erwartet man ein Kind, kommt es einem so vor, als wäre Sex nicht nur die schönste, sondern auch die häufigste Nebensachen der Welt – Schwangere und Babies soweit das Auge reicht. Wie auch immer – ich schweife ab. Weiblichkeit wird stetig mehr Einzug in Euren Alltag bekommen, je mehr Ihr Euch – anfangs willentlich, später automatischer – damit befasst. Und irgendwann geht es Euch vielleicht wie mir, und jeder Fachartikel, jedes Gespräch, jeder Film wird nach Weiblichkeit gescannt.

Ihr Lieben, in diesem Sinne:

 Haltet Ausschau. Hört genau hin. Saugt Gerüche ein. Lasst es Euch schmecken. Fühlt hin und packt zu.

 

Nächste Woche geht’s dann – von sinnhaft zu klischeehaft – an die verallgemeinernden Bilder und Zuschreibenden, die so oft in unser aller Köpfe herumspuken: die Stereotype. Ich freu mich schon darauf *wohooooo* (oder was sagen Girlies sonst so, wenn sie „vorfreudig“ sind? 😉 )

 

Alles Liebe,

Eure

Esther

 

 

Photo by Ava Sol on Unsplash

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